Einer der Kernpunkte der Wirtschaftsentwicklung ist für die Dritte Welt die Industrialisierung. Die Lima-Konferenz der UN-Organisation für industrielle Entwicklung (UNIDO) von 1975 hat deren (anvisierte) Dimensionen deutlich gemacht. In den meisten Entwicklungsländern hängt die Industrialisierung vor allem von den internen Strategien ab. Aber selbst Staaten, die das Schwergewicht auf endogene Industrialisierung legen, kommen nicht umhin, an den Austausch- und Kooperationsbeziehungen des Weltwirtschaftssystems teilzunehmen. Die Auswirkungen einer internationalen Industrie-Kooperation hängt entscheidend von den Instrumenten, Methoden und den Institutionen ab, welche industrielle Projekt-Kooperation gestalten und die entsprechende Rahmenordnung konstituieren. Dabei ist der unmittelbaren Projekt-Ebene der Industrie-Kooperation bislang zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt worden; gerade hier entscheidet es sich, ob die entwicklungspolitische Bilanz der Industrie-Kooperation für ein Entwicklungsland positiv ist. Zu diesem Thema und in Nachfolge ihrer Lima-Konferenz hat die UNIDO kürzlich eine umfassende Studie vorgelegt; sie wird das Grundsatzdokument für die Ende Januar/Anfang Februar 1980 in Neu-Delhi stattfindende III. Generalkonferenz der UNIDO darstellen. Mit ihrem Thema, besonders den rechtlichen und institutionellen Aspekten, beschäftigt sich der folgende Beitrag.
