Der Krieg auf Zypern hat Umstände und Zielsetzungen des Friedensauftrags der Vereinten Nationen auf der umkämpften Mittelmeerinsel grundlegend verändert. Bis zu den Kriegsereignissen der letzten Monate sollte die in Zypern stationierte Friedenstruppe der Vereinten Nationen praktisch die türkische Minderheit vor der griechischen Bevölkerungsmehrheit schützen. Gegenwärtig scheint es, dass die griechische Mehrheit vor der türkischen Invasionsarmee zu schützen wäre. Die Rolle, die die UNO-Truppe künftig in Zypern hat, richtet sich nach den Entscheidungen über die politische Struktur der Insel. Erst aufgrund einer internationalen Vereinbarung, die den inneren Status von Zypern regelt, kann das Mandat für die UNO-Truppe neu definiert werden. Bis dahin regelt das Genfer Zypern-Abkommen vom 30. Juli 1974 auf interimistischer Grundlage die zusätzlichen Funktionen der Friedenstruppe in Zypern.
