Seit dem Ausbruch der Finanzierungskrise der Entwicklungsländer und dem Beginn des internationalen Schuldenmanagements Mitte 1982 sind mittlerweile fünf Jahre vergangen. Mehr als die Hälfte aller kapitalimportierenden Staaten der Dritten Welt hatten seitdem mit Problemen bei der Schuldenbedienung zu kämpfen: So haben 44 Länder 1980 bis 1986 wiederholt Umschuldungsvereinbarungen mit Banken beziehungsweise öffentlichen Gläubigern (Pariser Club) vornehmen müssen, 1986 allein 24 Länder über einen Schuldenbestand von 73 Mrd US-Dollar; in durchschnittlich 47 Ländern liefen jedes Jahr mit dem in Washington ansässigen Internationalen Währungsfonds (IMF) vereinbarte Anpassungsprogramme, während im Durchschnitt der siebziger Jahre nur 10 bis 15 Länder jährlich mit Auflagen verbundene IMF-Kredite in Anspruch nehmen mussten. Das internationale Schuldenmanagement - vom Fonds euphemistisch als ›kooperative Strategie‹ von anderer Seite treffender als ›Durchwursteln‹ bezeichnet - bestand darin, von Fall zu Fall zwischen Schuldnerländern und Gläubigern unter Führung des IMF ›Anpassungs- und Finanzierungspakete‹ auszuhandeln. Ihr unmittelbares Ziel war es, durch eine Kombination von wirtschaftspolitischen Korrekturmaßnahmen und Überbrückungsfinanzierung zumindest die fälligen Zinszahlungen aufrecht zu erhalten, um Bankenzusammenbrüche und Kettenreaktionen auf den internationalen Kreditmärkten zu vermeiden. Seinen unmittelbaren Zweck hat das Krisenmanagement erfüllt: Die anfänglich großen Befürchtungen um die Stabilität des internationalen Finanzsystems erwiesen sich als unbegründet; die Banken erhielten eine Atempause zur Verbesserung ihrer Bilanzstruktur. Für die Schuldnerländer hingegen, die in den letzten Jahren die Hauptlast der Krise zu tragen hatten, ist eine dauerhafte Überwindung ihrer Schuldenprobleme nicht in Sicht.