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Neue internationale Wirtschaftsordnung und neue internationale Arbeitsteilung - ein unaufhebbarer Widerspruch?

An der Berechtigung der zunehmenden Klagen über die trotz zahlreicher Mammutkonferenzen minimalen Fortschritte bei der Schaffung einer neuen internationalen Wirtschaftsordnung (NIWO) wagt heute, da sich die zweite Entwicklungsdekade ihrem Ende nähert, niemand mehr zu zweifeln: die Diskrepanz zwischen Aufwand und Ertrag ist allzu offensichtlich. Jede Bilanz kann mit Tatsachen aufwarten, die für sich selbst sprechen. Ist das Verhandlungspotential im Nord-Süd-Dialog schon nach wenigen Jahren an jene Grenzen gestoßen, die reale Machtverhältnisse und Interessendivergenzen nun einmal setzen? Bestätigt sich damit die Meinung der Skeptiker oder Revolutionäre, wonach die gravierenden strukturellen Ungleichgewichte im Verhältnis der Industrieländer (IL) zu den Entwicklungsländern (EL) durch Verhandlungen nicht zu überwinden sind? Wenn sich aber die Hoffnung auf Interessenausgleich, wie sie dem Bemühen um eine NIWO zugrunde liegt und sich von Anfang an auch im Kompromisscharakter ihrer Forderungen niedergeschlagen hat, als illusorisch erweisen sollte - was tritt dann an ihre Stelle?

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