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Von Cernobyl´ bis Peiraiéfs Die Vereinten Nationen und die Vereinheitlichung geographischer Namen

Die Bemühungen, geographische Namen zu standardisieren, also zu vereinheitlichen, gehen bis in das vorige Jahrhundert zurück. Vor allem die Wiedergabe geographischer Namen in Landkarten, einem der wichtigsten Kommunikationsmittel, forderte einheitliche Regeln für die Schreibweise der Namen. Dabei ergaben sich besondere Schwierigkeiten bei der Umschriftung fremder Alphabete oder Schriften in die Lateinschrift. Ein erster Schritt in Richtung auf eine praktische Vereinheitlichung wurde bereits auf dem 1 .Internationalen Geographenkongress 1871 in Antwerpen getan. Dort wurde gefordert, dass die nationale Schreibweise der die Lateinschrift verwendenden Staaten Europas gegenseitig respektiert werden solle. Im Jahre 1875 führte der Weltpostverein (UPU) die Lateinschrift für die Namen aller Poststationen der Welt ein. Eines der ältesten Standardisierungsprogramme für geographische Namen besitzen die Vereinigten Staaten, die 1890 den ›U.S. Board on Geographie Names‹ einrichteten, der 1947 erneuert wurde und noch heute mit zunehmender Bedeutung tätig ist. Kanada folgte 1897 mit einem ›Permanent Committee on Geographie Names‹, und in Großbritannien gibt es seit Ende des 19. Jahrhunderts das ›Permanent Committee on Geographical Names for British Official Use‹. Der Zwang zur Vereinheitlichung zeigte sich auch bei den vorbereitenden Konferenzen zur Schaffung einer internationalen Weltkarte im Maßstab 1:1 000 000, zu der 1909 in London Richtlinien für die Schreibweise und die Umschriftung geographischer Namen aufgestellt wurden. In den letzten Jahrzehnten haben die Vereinten Nationen bemerkenswerte Anstrengungen auf dem Gebiet der weltweiten Standardisierung unternommen, zuletzt durch eine UN-Konferenz in Montreal im August 1987; über die einschlägige Tagung des Jahres 1982 hatte der Autor des folgenden Beitrags in VN 6/1982 S.207f. berichtet.

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