Die Institutionen, die gemeinsam den Verband der Vereinten Nationen bilden, können sich über mangelndes Interesse der wissenschaftlichen Publizistik kaum beklagen. Die Mehrzahl der Organe, Körperschaften und Organisationen des UN-Systems sind durch die einschlägigen Teildisziplinen der Rechts-, Wirtschafts- und Politikwissenschaften hinlänglich untersucht: Aufgabenstellung, Aufbau und Verfahrensweisen sowie Aktivitäten dieser Institutionen sind dem interessierten Publikum in ihren Grundzügen vertraut. Eine Ausnahme von dieser Regel bilden jene Institutionen im Verband der Vereinten Nationen, denen statutengemäß die Aufgabe zugedacht ist, als Bindeglied zwischen dem Wissenschaftssystem und der Weltorganisation dergestalt zu wirken, dass der im Rahmen bestimmter Programmentwicklungen auftretende zusätzliche Informations-, Analyse- und Qualifikationsbedarf von Mitgliedern der Beratungs- und Entscheidungsgremien sowie der Verwaltungsstäbe im Verband der Vereinten Nationen durch wissenschaftliche Expertise gedeckt wird, die der Besonderheit dieser Art von Nachfrage gerecht werden kann. Als Beitrag zur Deckung des genannten Bedarfs kann die Gründung einer Reihe von Forschungs-, Ausbildungs- und Planungsinstituten im Verband der Vereinten Nationen gelten, deren Zahl heute ein Dutzend übersteigt. Für die Kemorganisation, d. h. die Vereinten Nationen selbst kommen hier vor allem das Mitte der sechziger Jahre gegründete Ausbildungs- und Forschungsinstitut der Vereinten Nationen (United Nations Institute for Training and Research, UNITAR) sowie die ein Jahrzehnt später errichtete Universität der Vereinten Nationen (United Nations University, UNU) in Betracht; beide zählen zu den Spezialorganen der UN-Generalversammlung.