Neben der an anderer Stelle dieser Ausgabe behandelten Verabschiedung der Konvention gegen Folter hat die ansonsten wenig spektakulär verlaufene 39. Generalversammlung der Vereinten Nationen ein weiteres in die Zukunft weisendes Dokument angenommen: mit Resolution 39/29 hat sie ihre ›Erklärung über die kritische Wirtschaftslage in Afrika‹ verkündet (Text: S.35ff. dieser Ausgabe). Damit hat sie, nach vorangegangener ergebnisloser Diskussion im Wirtschafts- und Sozialrat im letzten Sommer, doch noch der akuten ›afrikanischen Krise‹ Rechnung getragen. Deren tieferliegenden Ursachen ist diese Zeitschrift bereits in Heft 4/1984 ausführlich nachgegangen. In den letzten Monaten ist die aktuelle Lage auf unserem Nachbarkontinent vom Gegenstand einiger weniger Experten und Interessierten zum Thema auch der breiten Öffentlichkeit geworden; der von den Massenmedien und Hilfswerken ausgerufene ›Tag für Afrika‹ am 23. Januar erbrachte ein Spendenaufkommen von etwa 110 Mill DM zur Linderung der Not in den am meisten betroffenen afrikanischen Ländern, appellierte aber mehr ans Mitleid als an die Solidarität und hat das Bewusstsein von der Notwendigkeit wahrhaft partnerschaftlicher Beziehungen zwischen Nord und Süd gewiss nicht gefördert. Wie es nach dem Erliegen des Nord-Süd-Dialogs und angesichts des in den letzten Jahren rauher gewordenen internationalen Klimas auf der Ebene der Weltorganisation mit dem Bewusstsein von den Ursachen der ›afrikanischen Krise‹ und mit der Möglichkeit steht, gemeinsam Lösungsansätze zu finden, wird nachfolgend untersucht.