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Soziale Sicherheit für alle

Soziale Sicherheit ist ein Menschenrecht, für viele jedoch keine Selbstverständlichkeit. Soziale Sicherungssysteme können Menschen und ihre Angehörigen vor Armut schützen, einen Verlust des Arbeitsplatzes finanziell abfedern, Unfallkosten reduzieren und eine bessere Gesundheitsversorgung ermöglichen.

Weltweit betrachtet genießt allerdings weniger als ein Drittel der Weltbevölkerung eine umfassende soziale Sicherung. Und weniger als die Hälfte der Menschheit kommt in den Genuss von mindestens einer Form von Sozialtransfer. Hier sind die Unterschiede je nach Region erwartungsgemäß sehr groß: von Afrika mit knapp 18 Prozent bis hin zu Europa mit 84 Prozent. Nicht zuletzt deshalb ist die Verbesserung der sozialen Sicherung in den Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) im Rahmen der Agenda 2030 verankert und damit Teil einer globalen Sozialpolitik sowohl zwischen als auch innerhalb der Staaten. Diesem Thema widmen sich die Autorinnen und Autoren in dieser Ausgabe.

Erfreulich ist der Trend, dass mittlerweile viele Staaten des Globalen Südens Sozialtransferprogramme einführen, schreibt Gabriele Köhler. Sie betont allerdings, dass es noch weiteren Handlungsbedarf gibt, da die Situation besonders für Frauen, Kinder und Minderheiten prekär ist. Auch in Deutschland ist noch viel zu tun, um letztendlich allen Menschen ein Mindestmaß an sozialer Sicherheit zu gewähren, wie es die Agenda 2030 verspricht. Dass es möglich ist, in den nächsten elf Jahren die weltweite Armut unter Wahrung der Menschenrechte bedeutsam zu reduzieren, betont der unabhängige Sonderberichterstatter über extreme Armut und Menschenrechte Philip Alston in der Rubrik ›Drei Fragen an‹. Einen wichtigen Beitrag zur Armutsbekämpfung stellt die Umsetzung des Rechts auf soziale Sicherheit dar. Markus Kaltenborn hebt hervor, dass die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) mit der Empfehlung über einen sozialen Basisschutz einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung des Rechts auf soziale Sicherheit und damit für die globale Sozialpolitik geleistet hat. Seit nunmehr 100 Jahren ist die ILO für die Schaffung und Umsetzung internationaler Sozial- und Arbeitsnormen zuständig. Daniel Maul zieht Bilanz und fragt, ob die Organisation ihrem Mandat gerecht geworden ist und Antworten auf die Fragen einer globalen Arbeitswelt im 21. Jahrhundert geben kann. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) will unter ihrem derzeitigen Generaldirektor bis zum Jahr 2030 einen universellen Zugang zu medizinischer Grundversorgung schaffen. Zu welchem Preis dies gelingen kann, untersucht Marc Engelhardt in seinem Beitrag.

Zum Heft 2/2019

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