Zum vierten Male hat 1983 die Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen die Dag-Hammarskjöld-Medaille vergeben, mit der im Zweijahresturnus ›hervorragende Verdienste um die Förderung der Lösung der Weltprobleme durch das System der Vereinten Nationen‹ gewürdigt werden sollen. Erster Preisträger war Raul Prebisch (1977). 1979 und 1981 wurden jeweils zwei Preisträger geehrt: zunächst Egon Schwelb und Prinz Sadruddin Aga Khan, dann Rüdiger Freiherr von Wechmar und Henry R. Labouisse. 1983 wurde die Medaille in Berlin dem Amerikaner Robert S. McNamara für seine herausragenden Verdienste als Präsident der Weltbank um die Bekämpfung der Armut in den Ländern der Dritten Welt verliehen. Als Weltbankpräsident hat McNamara seiner Überzeugung Geltung verschaffen können, ›dass dies eine zusammenhängende Welt ist, eine Welt, in der unvermeidlich alle miteinander zusammenhängen, in der auf die Dauer keiner auf Kosten des anderen leben kann, ohne selbst Schaden zu nehmen‹. So Helmut Schmidt, Präsidiumsmitglied der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen, in seiner Laudatio für seinen langjährigen persönlichen Freund McNamara. Unter dessen Ägide sei die Weltbank in den siebziger Jahren ›zu einem Motor in der Bewältigung der Jahrhundert-Aufgabe der Entwicklungspolitik geworden‹. McNamaras (von Helmut Schmidt nicht verschwiegene) Vergangenheit als Chefmanager der amerikanischen Kriegsmaschine in einer wichtigen Phase des Vietnamkriegs hat freilich zur Folge, dass sein Wirken nicht ausschließlich aufgrund seiner Amtszeit als Weltbankpräsident beurteilt werden kann. Entsprechende Bedenken, die die Diskussion um die Medaillenvergabe im gastgebenden Landesverband Berlin der DGVN geprägt hatten, sind auch Robert S. McNamara selbst heute nicht mehr fremd. - Die Rede des Preisträgers auf der Festveranstaltung im Berliner Hotel ›Intercontinental‹ wird nachfolgend in der von der Weltbank zur Verfügung gestellten Vorabfassung wiedergegeben.