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Ein, zwei, viele Grenadas

Mit eindrucksvoller Mehrheit hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen am 2. November 1983 die gegenüber Grenada erfolgte ›flagrante Verletzung des Völkerrechts‹ vom 25. Oktober beklagt. Das Abstimmungsergebnis glich mit 68 vH Ja-Stimmen genau dem der 6. Notstandssondertagung vom Januar 1980, als eine andere ›brüderliche Hilfeleistung‹, nämlich die der Sowjetunion in Afghanistan, von der internationalen Staatengemeinschaft zu beklagen war. Umstände und Dimension der beiden Fälle sind nicht völlig gleichgelagert, haben doch im Falle Grenada die Intervenienten den blutigen Regierungswechsel zwar als Vorwand benutzt, ihn aber nicht selbst vorgenommen. Gleichwohl sind Parallelen, sind bedrückende und beunruhigende Ähnlichkeiten in den Reaktions- und Verhaltensweisen der beiden Supermächte auszumachen.

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