Die Bundesrepublik Deutschland ist vom 1. Januar 1977 an für zwei Jahre eines der zehn nichtständigen Mitglieder des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen. Mit der Wahl der Bundesrepublik Deutschland in den Rat wurde eine bedeutende, ja historische Entwicklung vollzogen: nach dreijähriger Mitgliedschaft in der UNO wird Bonn nun an der internationalen Friedenswahrung mitwirken. Diese Mitwirkung birgt Chancen und Risiken zugleich. Um sie abzuschätzen, sollen zwei Fragenkreise erörtert werden:
1. Welche politische Bedeutung hat der Sicherheitsrat? Wie wirksam kann der Sicherheitsrat heute seiner Hauptaufgabe, den Weltfrieden und die internationale Sicherheit zu wahren, nachkommen? Diese Fragen können sinnvoll nur beantwortet werden, wenn die Gefahren dargestellt werden, die der internationalen Sicherheit und dem Frieden drohen.
2. Welche Rolle kann die Bundesrepublik Deutschland im Sicherheitsrat spielen? Welche Kompetenzen haben die nichtständigen Mitglieder? Weiter muss überlegt werden, welche Aufgaben sich die Bundesrepublik heute und in einer überschaubaren Zukunft in der Weltpolitik stellen kann und soll. Es geht also um eine Klärung der Ziele und Möglichkeiten, aber auch der Grenzen und Risiken, denen sich die Außenpolitik der Bundesrepublik Deutschland gegenübersieht.