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Zwischen Hoffnung und Enttäuschung Die Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung (UNCED): eine erste Bewertung

Der Chefmanager der ›planetarischen Rettungskonferenz‹, UNCED-Generalsekretär Maurice Strong, fiel auch bei seiner letzten Plenarrede im ›Rio-Centro‹- durch starke Worte auf: ›Dieser Prozess war eine tiefgehende menschliche Erfahrung; aus ihm werden wir nicht ohne Veränderung hervorgehen. Die Welt wird nicht mehr dieselbe sein, die internationale Diplomatie und die Vereinten Nationen nicht, und auch die Aussichten für die Zukunft unserer Erde können und dürfen nicht dieselben sein.‹

Die Erwartungen an den Erdgipfel von Rio de Janeiro waren hoch. Die Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung (United Nations Conference on Environment and Development, UNCED), die vom 3.bis 14.Juni 1992 in der brasilianischen Fünfmillionenstadt stattfand, war eine Tagung der Superlative; mit der Zahl von 103 teilnehmenden Staats- oder Regierungschefs kann der neue Rekord in ein Guinness-Buch der Konferenzdiplomatie eingetragen werden. Die Ergebnisse der Mammutveranstaltung gilt es jedoch nüchtern zu bilanzieren. Eine Einschätzung der positiven Ausstrahlung - im Sinne Strongs - der Rio-Konferenz auf den politischen Folgeprozess ist derzeit verfrüht. Weder Zweckoptimismus noch globaler Pessimismus helfen die bestehenden politischen, wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Probleme bewältigen.

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