Digitale Transformation nötig Stimmen zur Zukunft der UN-Friedenseinsätze

Die im August 2021 von UN-Generalsekretär António Guterres vorgestellte Strategie für die digitale Transformation der UN-Friedenssicherung ist Teil des umfassenden Engagements des Generalsekretärs, das Potenzial dieser Technologien in der gesamten Organisation zu nutzen. Die Strategie zielt darauf ab, eine breit gefächerte Nutzung digitaler Technologien zum Schutz der Zivilbevölkerung und der Friedenseinsätze selbst sowie zur Erfüllung der mandatierten Aufgaben zu ermöglichen. Konkret heißt das zum Beispiel, digitale Technologien und Daten zu nutzen, um ein umfassendes, aktuelles Lagebild und Verständnis des Konfliktumfelds für Planungs- und Entscheidungsfindungsprozesse zu entwickeln, etwa wo, wann und wie die Zivilbevölkerung zu schützen ist. Dabei ist der verantwortungsvolle Umgang mit Daten eine Kernaufgabe. Außerdem geht es darum, in einem gefährlichen Umfeld mit vielfältigen Bedrohungen wie Ra-ketenangriffen und Sprengfallen, zunehmend auch Cyberangriffen und Desinformationskampagnen, Angriffe auf die Missionen abzuwehren. Die Rolle von digitalen Technologien und der Informationsraum, in dem sich Friedenseinsätze bewegen, müssen verstanden werden, um überdies neue Möglichkeiten für Friedensförderung, Dialog und Teilhabe auszuschöpfen. 
Die Strategie ist ehrgeizig und ihre Umsetzung ist auf eine Vielzahl von Partnern aus unterschiedlichen Bereichen – Staat und Zivilgesellschaft, Forschung und Praxis sowie Privatwirtschaft – angewiesen. Deutschland, bereits konstruktiver Partner während der Strategieentwicklung, kann in der kommenden Phase durch politische Unterstützung, Expertise – etwa im Bereich der Datenanalyse – und Kapazitätsaufbau, finanzielle Mittel und Bereitstellung von Technologie einen wesentlichen Beitrag leisten, um die UN-Friedenssicherung zukunftsgerecht aufzustellen.