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Im Jahr der ›Afrikanischen Krise‹

Dürre, Hunger, Unterernährung, Bürgerkriegswirren, Menschen auf der Flucht - so, nur so scheint sich Afrika im Jahre 1984 darzustellen. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinen Nationen (FAO) schlägt Alarm, UN-Generalsekretär Javier Perez de Cuellar ergreift nach einem Besuch von acht westafrikanischen Staaten die Initiative zu einer konzertierten internationalen Aktion zugunsten Afrikas, der FAO-Generaldirektor schlägt eine Weltkonferenz über die ›Afrikanische Krise‹ vor, die Weltbank gibt erstmals Geld für Nahrungsmittelnothilfe, die 10. Ministertagung der UN-Wirtschaftskommission für Afrika verabschiedet ein ›Sondermemorandum zur wirtschaftlichen und sozialen Krise Afrikas‹, die 10. Ministertagung des Welternährungsrats widmet sich der schwierigen Emährungslage auf dem Kontinent, eine UN-Konferenz hofft auf Lösungen für das afrikanische Flüchtlingsproblem, der Wirtschafts- und Sozialrat der Weltorganisation debattiert über eine ›Deklaration zur kritischen wirtschaftlichen Lage in Afrika‹ (und kann sich nicht einigen). Afrika hat wie alle in Not geratenen Glieder der internationalen Gemeinschaft Anspruch auf Solidarität; doch in der Öffentlichkeit der ›Geberländer‹, in der Afrika längst als ›Hungerkontinen‹ stigmatisiert ist, dominiert eher der Mitleidseffekt. Wer aber primär Objekt des Mitleids ist, mit dem braucht man sich nicht ernstlich als Partner oder Forderndem auseinanderzusetzen...

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