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Fremde Heimat, heimatliche Fremde Ausländische Jugendliche in der Bundesrepublik Deutschland im Spiegel der literarischen Dokumentation von Betroffenen

›Sie hatten sich wie die meisten deutschen Gleichaltrigen angezogen. Sie trugen schwarze Lederjacken und Stiefel. Einige hatten modische Halstücher umgebunden. Dennoch fielen sie auf. ... Trotz aller mühsamen Anpassung wirkten sie irgendwie fremd.«

Nicht ganz fremd wie ihre Eltern, aber doch ›irgendwie fremd‹, obwohl sie, die ausländischen Jugendlichen in der Bundesrepublik Deutschland, hier geboren oder als Kleinkinder in dieses Land geholt wurden und hier aufgewachsen sind. Sowohl das deutsche Interesse an den sogenannten Gastarbeitern als auch die Migrationsmotive ausländischer Arbeiter waren und sind rein wirtschaftlich geprägt. Nachdem die Arbeitnehmer aus der Fremde genug Geld gespart und Konsumgüter angeschafft hatten, wollten sie in ihre Heimat zurückkehren. Zunächst waren es nur die Männer, die mit der Hoffnung in die Bundesrepublik einreisten, in kurzer Zeit viel Geld zu verdienen und zu Hause dann eine gesicherte Existenz aufzubauen. Als aber diese Erwartungen nicht rasch in Erfüllung gingen, wurden Ehefrauen und Kinder nachgeholt. Da für deutsche Behörden und Behörden der Herkunftsländer die Migration eine bloß ökonomische Angelegenheit war, lag der Gedanke, dass die Migration psychische Schäden und pädagogische Probleme für Kinder und Jugendliche mit sich bringen könnte, zunächst fern.

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