»Das diktatorische und militaristische Regime der Clique Pol Pot / Ieng Sary ist völlig zusammengebrochen«, wurde Anfang Januar 1979 von der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi aus mitgeteilt. Truppen Vietnams hatten damals dem seit 1975 andauernden Schreckensregiment der Roten Khmer ein Ende gesetzt und zugleich das Land unter die Botmäßigkeit Hanois gestellt. Die Intervention stieß in der Staatengemeinschaft auf weitgehende Ablehnung; nur das Veto der Sowjetunion, ihr 110., verhinderte nach einer viertägigen Debatte im Sicherheitsrat die Aufforderung an die »ausländischen Truppen . . . zum Rückzug aus dem Land«. Diese Forderung machte sich allerdings die Generalversammlung der Vereinten Nationen zu eigen, die dem von Vietnam an die Macht gebrachten Regime die Anerkennung versagte und den kambodschanischen Sitz in diesem Hauptorgan der UN dem ›Demokratischen Kamputschea‹ beließ. Auf Beschluss der UN-Generalversammlung trat Mitte Juli 1981 in New York die Internationale Konferenz über Kamputschea zusammen, allerdings ohne die provietnamesische Regierung in Phnom Penh und ohne Vietnam; angesichts des Widerstands des damals noch bestehenden Ostblocks vermochte der von der Konferenz eingesetzte Ad-hoc-Ausschuss wenig auszurichten. Außerhalb der Vereinten Nationen ergriff Frankreich sieben Jahre später die Initiative und lud zur Pariser Kambodscha-Konferenz (PCC).