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Die Privatisierung des nachkolonialen Staates Schwarzafrika zwischen Shaka und Shylock

Der nachkoloniale Staat in Afrika unterliegt zwei konkurrierenden Kräften - dem Hang zur Privatisierung und dem Drang zur Militarisierung. Im kapitalistischen Westen wird Staatseigentum als Alternative oder gar als Gegensatz zum Privateigentum angesehen. So stellt zum Beispiel die Privatisierung der Stahlindustrie in England eine Alternative zu Staatseigentum bzw. weitgehender staatlicher Kontrolle dar. Im nachkolonialen Afrika hingegen stellt sich die Frage, ob der Staat selbst privatisiert wird, in Privatbesitz übergeht. Findet der berüchtigte Ausspruch Ludwigs XIV. - ›Der Staat bin ich‹ - in Afrika neuen Widerhall? Es gibt tatsächlich eine Art Echo, aber mit spezifisch afrikanischen Variationen. Gleichzeitig müssen wir in Erinnerung behalten, dass der Druck zur Privatisierung in Afrika einhergeht mit dem Druck zur Militarisierung. Bei dem Drang zur Privatisierung handelt es sich teilweise um ein Vermächtnis der Habsucht im Sinne eines Shylock. Der Hang zum Militarismus ist das Erbe nackter Gewalt im Stil eines Shaka (des dem deutschen Leser auch als ›Tschaka‹ bekannten kriegerischen Herrschers der Zulu im frühen 19. Jahrhundert).

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