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Die IAEA unter Beschuss Lernprozesse einer internationalen Organisation

Die in der zweiten Hälfte der fünfziger Jahre als autonome Einrichtung im Verband der Vereinten Nationen entstandene Internationale Atomenergie-Organisation (International Atomic Energy Agency, IAEA) ist immer wieder Gegenstand der Kritik gewesen. Sie ist ungeliebt von den Ökologen, weil sie den Ausbau der Kernenergie auf ihre Fahnen geschrieben hat. Sie steht in Washington in der Kritik, weil sie in mißliebigen Staaten – wie Iran – nicht ›energisch‹ genug kontrolliere. Und den Entwicklungsländern geht sie nicht genügend auf ihre Bedürfnisse ein. Was die IAEA eigentlich macht und wie sie sich in den viereinhalb Jahrzehnten ihres Bestehens entwickelt hat, ist im Grunde nur wenigen Experten bekannt. Tatsächlich ist die in Wien ansässige Institution der unverzichtbare organisatorische Anker des internationalen Nichtverbreitungsregimes für Kernwaffen, in dessen Zentrum der früher als ›Atomwaffensperrvertrag‹ bekannte Nichtverbreitungsvertrag (NVV) steht und das durch regionale Kernwaffenfreie Zonen (in Lateinamerika, dem Südpazifik, Afrika, Südostasien und möglicherweise bald Mittelasien) sowie zwei Exportkartelle (Zangger-Ausschuß und Gruppe der nuklearen Lieferländer) ergänzt wird. Eine Schädigung der IAEA wäre ein tödlicher Schlag gegen die Politik der Nichtverbreitung von Kernwaffen und darüber hinaus für den Multilateralismus in der Abrüstungspolitik. Alle Kritiker der Organisation sollten dies im Auge behalten.

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