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»...das von allen Völkern und Nationen zu erreichende gemeinsame Ideal...« Zum Politikprogramm der Allgemeinen Erklärung

Das Blutbad von Nanking, das Grauen von Auschwitz, die Schrecken von Bergen-Belsen stellen die unmittelbare Vorgeschichte der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte dar, die von der Generalversammlung der Vereinten Nationen am 10. Dezember 1948 in Paris verkündet wurde. Fünfzig Jahre später gehören die Todesfelder in Kambodscha, die Machetenmassaker in Rwanda und die mörderischen ethnischen Säuberungen im ehemaligen Jugoslawien zum zeitgenössischen Erfahrungsschatz. Ist das im Palais de Chaillot verabschiedete Dokument bloß Papier geblieben? Trotz aller Greuel der Gegenwart: jene Resolution, die gar keinen die Staaten rechtlich bindenden Charakter besaß, entfaltete vielfältige Wirkung, und zwar inner- wie außerhalb der Vereinten Nationen. Der Gedanke der Menschenrechte selbst hatte eine Sprengkraft, die Imperien und politische Systeme zum Einsturz brachte.

Welches aber ist das politische Programm der Allgemeinen Erklärung - das in ihr verkündete »von allen Völkern und Nationen zu erreichende gemeinsame Ideal«, von dem die Präambel spricht - und welches sind die Wege, auf denen sich dieses Ideal in die Festplatten der Tagespolitik eingebrannt hat?

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