Die Personalbeschaffung bei den Vereinten Nationen kann sich über mangelndes Interesse nicht beklagen. Mitgliedsländer beobachten kritisch die Personalkosten und ihren eigenen Stellenanteil, und potentielle Bewerber suchen Informationen über Berufsaussichten. Das verfügbare Material ist aber meist wenig realitätsbezogen. Oft wird die Personalstruktur der Weltorganisation mit den Kategorien des deutschen öffentlichen Dienstes interpretiert. Internationale Organisationen haben nicht nur neue Formen der zwischenstaatlichen Zusammenarbeit geschaffen, sondern sie haben auch Personalstrukturen entwickelt, die sich nicht ohne weiteres in das deutsche Laufbahnschema pressen lassen. In diesem Artikel wird der Versuch unternommen, ein wirklichkeitsnahes Berufsbild für das Personal der Vereinten Nationen zu zeichnen, wie es für deutsche Leser von Interesse sein dürfte. Die Bezeichnungen Vereinte Nationen, UN, UNO und Weltorganisation stehen dabei für den gesamten Verband der Vereinten Nationen ohne die Weltbankgruppe. Notgedrungen kann nur ein Querschnitt gezeigt werden, und die Besonderheiten einzelner Organisationen müssen weitgehend unberücksichtigt bleiben.
