Die Wissenschaft, die sich mit dem Phänomen des Friedens befasst, fordert die Gesellschaft und die politisch Verantwortlichen in einem doppelten Sinne heraus: sie will Konfliktursachen aufdecken und Konfliktlösungen erarbeiten, die oft ganz neue Verhaltensweisen erfordern; sie muss aber zugleich Gesellschaft und Politik einer harten Kritik unterziehen, weil die schwelenden oder offenen Konflikte meist auf Mängel der Verfassung einer Gesellschaft und auf politisches Fehlverhalten ihrer Führungskräfte hinweisen.
Diese kritische Funktion der Friedens- und Konfliktforschung ist einer der Gründe für das Misstrauen, das dieser Wissenschaft in der Öffentlichkeit, von vielen Politikern und oft von eigenen Kollegen entgegengebracht wird.
