Erst die Auseinandersetzungen im amerikanischen Wahlkampf zwischen den beiden republikanischen Präsidentschaftskandidaten Reagan und Ford haben eine breite Öffentlichkeit auf ein sehr spezifisches Nord-Süd-Problem aufmerksam werden lassen, das seit 1964 auf eine Lösung drängt. Denn seither verhandeln die USA mit Panama über eine Modifizierung des bisherigen Kanalvertrages. Die Auseinandersetzung um den Panama-Kanal ist genauso alt wie der Kanal selbst und wie der Staat, der erst gegründet werden musste, um den Kanal zu bauen. Nach gescheiterten Verhandlungen zwischen Kolumbien, zu dessen Staatsgebiet das heutige Panama ursprünglich gehörte, und den USA über die Abtretung eines Landstreifens zum Bau eines isthmischen Kanals, unterstützten die USA militärisch die Ausrufung einer unabhängigen Republik Panama. Von dieser erhielten die USA dann im Kanalvertrag von 1903 die Jurisdiktion über die heutige Kanalzone. Über diesen Vertrag sagte der damalige US-Außenminister John Hay noch vor der Ratifizierung im Kongress: »Es wird ein Vertrag sein, der für die Vereinigten Staaten besonders vorteilhaft und - gestehen wir es - für Panama nicht so vorteilhaft sein wird.« An diesem Tatbestand hat sich bis heute nichts geändert, obwohl 1936 und 1955 geringfügige Zugeständnisse zugunsten Panamas von Seiten der USA gemacht worden sind.