Seit der Unterzeichnung der Genfer Abkommen im April 1988 sind mittlerweile mehr als zwei Jahre verstrichen. Die zwischen der Republik Afghanistan und der Islamischen Republik Pakistan getroffenen, unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen geschlossenen und durch die Supermächte garantierten Vereinbarungen schufen unter anderem die Rahmenbedingungen für den Abzug der sowjetischen Truppen aus Afghanistan. Zuvor hatten zehn Kriegsjahre unbeschreibliche Schäden nach sich gezogen. Und was weitaus schwerer wog: Mehr als eine Million Afghanen hatte ihr Leben verloren, eine noch größere Zahl wurde zu Invaliden, und weitere sechs bis acht Millionen mussten in Nachbarländern Zuflucht suchen. Im Frühjahr 1988 wurde ich vom Generalsekretär der Vereinten Nationen zum Koordinator für humanitäre und wirtschaftliche Unterstützungsprogramme in bezug auf Afghanistan berufen, um die Repatriierung dieser Flüchtlinge einzuleiten, einen Teil der Sachschäden zu beheben und das afghanische Volk beim Neuaufbau seines zerstörten Landes zu unterstützen. Meine Aufgabe bestand darin, die Leitung der Arbeit der UN-Organe und Nichtregierungsorganisationen (NGOs) zu übernehmen, mögliche Doppelarbeit auszuschalten und das Vertrauen der Geberländer in die Fähigkeit des UN-Systems, angemessen auf die Lage zu reagieren, zu stärken.