Im vergangenen Jahr sind die Vereinten Nationen bei ihren Bemühungen um eine Lösung der großen internationalen Probleme besonders aktiv und erfolgreich gewesen. In der internationalen Öffentlichkeit haben vor allem die Erfolge bei der Erfüllung der wichtigsten Aufgabe der UN - der Bewahrung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit - Anerkennung gefunden und große Erwartungen geweckt. Ihr Generalsekretär ist vielfach für seine hervorragenden persönlichen Leistungen beglückwünscht worden. Die Verleihung des Friedensnobelpreises an die UN-Friedenstruppen am 10. Dezember 1988 - in denen bis dahin annähernd eine halbe Million Mann aus 58 Ländern Dienst getan hatten - war ein Ausdruck der Anerkennung des Beitrags, den die Truppen und die Vereinten Nationen selbst zur Erhaltung des Weltfriedens leisten. Der Zugewinn an Prestige und Autorität der UN ist das Ergebnis einer allgemeinen Verbesserung in den internationalen Beziehungen, insbesondere zwischen den Großmächten Vereinigte Staaten und Sowjetunion, und einer wachsenden Bereitschaft zur Mäßigung und Ausgleich in der Dritten Welt - in den Teilen der Welt also, deren regionale Konflikte die UN am stärksten politisch beschäftigen. Der Aufschwung der Weltorganisation im Jahre 1988 hat auch zu einem verstärkten Rückgriff auf ihr erfolgreichstes Instrument - die Friedenstruppen und Beobachtermissionen - geführt.