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Erfolgreiche Kleinarbeit Die Rolle der Vereinten Nationen in Zentralamerika

Bis zu Beginn der achtziger Jahre war nicht die Organisation der Vereinten Nationen, sondern die der Amerikanischen Staaten (OAS) der bevorzugte Rahmen für multilaterale Kooperation und Konfliktregelung im interamerikanischen System. Die in der UN-Charta vorgesehene Kompatibilität und Komplementarität der Funktionen von globaler und regionaler Organisation verkehrte sich im Falle der OAS in einen Kompetenzdisput, aus dem die Vereinten Nationen mehr als einmal als Verlierer hervorgingen. Die regionale Hegemonie der Vereinigten Staaten und die Möglichkeit, in der OAS Partikularinteressen durchsetzen zu können, hat die dominante Position der OAS in Lateinamerika ohne Frage gestärkt. Wer die OAS jedoch vorschnell als Institutionalisierung der ›Paz Americana‹ auf dem Kontinent abqualifiziert, vergisst oft, dass nicht die USA, sondern die Lateinamerikaner in der Gründungsphase der Vereinten Nationen auf einer weitgehenden Autonomie der regionalen gegenüber der internationalen Organisation bestanden hatten. Die OAS sollte zum adäquaten Forum für die Verhandlung aller Probleme in der schwierigen Beziehung zwischen den schwächeren lateinamerikanischen Staaten und ihrem mächtigen Nachbarn im Norden werden.

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