Menü

Die 29. Generalversammlung der Vereinten Nationen Bericht der Bundesregierung an den Bundestag

Die 29. Generalversammlung (GV) der Vereinten Nationen (VN), die vom 17. September bis 18. Dezember 1974 in New York tagte, stand vor dem Hintergrund weltweiter krisenhafter Entwicklungen. Die Stichworte Ölkrise, Welternährungsproblem, Inflation, gesteigerte Notlage vieler Entwicklungsländer, verstärkte Auseinandersetzung zwischen Industriestaaten und Entwicklungsländern kennzeichnen die Situation. Die 6. Sondergeneralversammlung, im Gefolge der Ölkrise einberufen, hatte sich bereits im April und Mai 1974 mit den globalen Wirtschaftsproblemen auseinandergesetzt. Neben den ungelösten Nahost-Konflikt trat die Zypern-Krise. Die sich anbahnende Freigabe der portugiesischen Kolonien in Afrika führte dazu, dass sich die Antikolonialismuskampagne nun auf Südafrika konzentrierte. Die 29. GV hat noch mehr als frühere Versammlungen deutlich gemacht, in wie hohem Maße die VN zu einem zentralen Schauplatz der Auseinandersetzung zwischen den Ländern der Dritten Welt und den industriealisierten Staaten geworden sind. Die Dritte Welt verfügt in den VN mit 102 von 138 Stimmen über eine klare Zweidrittelmehrheit, von der sie entschlossen und zielstrebig Gebrauch macht. Sie konnte deshalb weithin Thematik und Ablauf auch dieser GV bestimmen.

Das könnte Sie auch interessieren