»Einen historischen Wendepunkt für den afrikanischen Kontinent« sah seinerzeit der Außenminister der Vereinigten Staaten, George Shultz, in der 13. Sondergeneralversammlung der Weltorganisation. Diese verabschiedete am 1. Juni 1986 das Aktionsprogramm der Vereinten Nationen für die wirtschaftliche Gesundung und Entwicklung Afrikas (1986-1990) (UNPAAERD). Gut zwei Jahre später, im Herbst vergangenen Jahres, zog die 43. UN-Generalversammlung Zwischenbilanz, eine Übung, die schon im Aktionsprogramm vorgesehen war und auf Grund von Resolution 42/163 von einem Ad-hoc-Plenarausschuss vorgenommen wurde.
Die Geschichtsschreibung mag einmal zu einer anderen Einschätzung als Shultz gelangen. Gleichwohl war die 13. Sondergeneralversammlung ein Höhepunkt internationalen Bemühens um einen von Not geplagten Kontinent, auch wenn die Medienöffentlichkeit die Veranstaltung weniger beachtete als ein Konzert des Rockstars Bob Geldof.
Die Konferenz wurde auch als Wiederbelebung des eingefrorenen Nord-Süd-Dialogs gelobt. Dessen zentrales Thema, die ›neue internationale Wirtschaftsordnung‹, stand zwar nicht zur Erörterung an, doch wurde immerhin über das wirtschaftliche Schicksal eines ganzen Kontinents verhandelt und ein in der Tat konkretes und aktionsorientiertes Dokument einmütig verabschiedet.