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Von der Skepsis zur Mitwirkung

Am 24. Oktober 1945 studierte ich an der Universität Straßburg Jura. Ich war damals 22 Jahre alt. In den Jahren davor, als meine Heimatstadt evakuiert worden war (1938 und 1939/40), hatte ich zweimal fliehen müssen. Ich war auch im Gefängnis. Um nicht zur deutschen Wehrmacht eingezogen zu werden, floh ich nach Frankreich. Ich kämpfte im französischen Untergrund. Ich sah unglaubliche Greueltaten zwischen zwei hochzivilisierten Völkern. Mein Vater wurde ins Gefängnis geworfen. Meine Vettern kämpften in französischer und in deutscher Uniform. Als der Krieg vorbei war, entschloss ich mich, statt, wie ich ursprünglich vorhatte, Arzt zu werden, für den Frieden zu arbeiten, denn die Heilung der Völker erschien mir mittlerweile mindestens ebenso wichtig wie die der Individuen.

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