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UNCTAD VI: Noch kein Ausweg aus der Krise Eine kritische Nachlese

Ob kleine ›Gipfelkonferenzen‹ wie in Williamsburg mit den sieben größten Industrienationen der westlichen Welt und in Stuttgart mit den Regierungschefs der zehn Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaft oder ›Mammutveranstaltungen‹ wie die Konferenz der Vereinten Nationen über Handel und Entwicklung (UNCTAD) in Belgrad im Juni 1983 - für alle Veranstaltungen ergibt sich die gleiche Bilanz: In einer Zeit großer weltwirtschaftlicher Schwierigkeiten wird der gemeinsame Nenner ökonomischen Handelns kleiner und nehmen die Gegensätze der Auffassungen in wirtschaftspolitischen Grundsatzfragen zu. Die westlichen Industrieländer sind mit der Lösung ihrer internen Schwierigkeiten vollauf beschäftigt; ihr Spielraum im weltweiten Dialog wird dadurch erheblich eingeengt. Die Krise in den Industriestaaten bringt viele der Entwicklungsländer in eine Situation ohne sichtbaren Ausweg; Sofortmaßnahmen, die einen erheblichen Finanztransfer direkter oder indirekter Art zugunsten der Dritten Welt notwendig machen, werden zu Forderungen zusammengefügt, die für den ›Westen‹ mit seinen eigenen ökonomischen Sorgen nicht akzeptabel erscheinen. - Vor dem Hintergrund dieser Schwierigkeiten mag die Frage berechtigt sein, ob ein ›Dialog‹ weit- und systemumfassender Art, wie er in Belgrad versucht wurde, überhaupt noch sinnvoll ist.

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