Menü

Ende des ›Giftmüllkolonialismus‹? Zur Basler Konvention und ihrem Hintergrund

Die vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) in die schweizerische Chemiestadt Basel einberufene Konferenz zur Verabschiedung einer globalen Konvention über die Kontrolle der grenzüberschreitenden Verbringung gefährlicher Abfälle war noch nicht beendet, da erklärte einer der größten Giftmüllexporteure, Gianfranco Ambrosini, auch nach Verabschiedung der Konvention werde der Export derartiger Abfälle ungestört weitergehen.

Ganz anders bewertete Dr. Mostafa Tolba, der aus Ägypten stammende Exekutivdirektor des UNEP und Untergeneralsekretär der Vereinten Nationen, das Ergebnis der Konferenz vom 20. bis 22. März 1989. Die Konvention beende erstens den bisherigen rechtlosen Zustand, zweitens werde sie zu einer erheblichen Reduzierung der Giftmüllexporte führen, drittens stünden grenzüberschreitende Bewegungen derartiger Stoffe nun unter strikter Kontrolle, und viertens trügen die Auflagen der Konvention dazu bei, die Produktion giftiger Abfälle einzuschränken, weil der Export dieser Abfälle nun zu teuer werde.

Im folgenden soll auf dem Hintergrund der in den letzten Jahren bekanntgewordenen legalen und illegalen Exportpraktiken der internationalen ›Sondermüll‹händler untersucht werden, ob und wie die neue Konvention insbesondere die Länder der Dritten Welt davor bewahren kann, zur Giftmülldeponie der Industrieländer zu werden.

Das könnte Sie auch interessieren