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Eine Lanze für die Dritte Welt

Seit die ölproduzierenden Staaten mit durchschlagendem Erfolg die Ölwaffe anwandten, ist in den Ländern der Dritten Welt der Ruf laut geworden, die Produzenten auch anderer Rohprodukte wie Zucker, Kaffee oder Kautschuk sollten sich zu einer geschlossenen Front zusammenschließen, um den Industriestaaten höhere Preise abzuringen. In den Industriestaaten ist man nur zu leicht bereit, derartige Überlegungen einer sinisteren Weltverschwörung zuzuschreiben, die die Zerstörung des Westens im Sinn habe. Denn, so wird argumentiert, höhere Weltmarktpreise für Rohstoffe müssten zu höheren Preisen der Fertigprodukte und damit zu Arbeitslosigkeit und zu einem allgemeinen Absinken des Lebensstandards des Westens führen. Daß man höhere Preise für Rohprodukte durch eine Verminderung der Gewinne abfangen könnte, davon wird nicht gesprochen, daran wird nicht einmal gedacht, wie die großen Ölgesellschaften während der Weltenergiekrise deutlich bewiesen haben. Noch erinnert man sich ihrer Krokodilstränen, mit denen sie der Welt erzählten, die erhöhten Rohölpreise würden ihnen keine Rücklagen und keine weiteren Bohrungen und technischen Verbesserungen erlauben. Heute weiß man, dass ganz im Gegenteil durch die erhöhten Ölpreise auch die Gewinne dieser Ölkonzeme sprunghaft angestiegen sind.

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