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Der neue Staat

Wortreich beschwört die Unabhängigkeitserklärung des Staates Palästina vom 15. November 1988 die Identität des arabisch-palästinensischen Volkes, seine Standhaftigkeit im Exil wie unter israelischer Besatzung und sein »Recht auf Rückkehr, Unabhängigkeit, Souveränität über das Territorium und auf Heimat«. All diese Formulierungen können die bittere Pille nicht versüßen, die die Delegierten des Palästinensischen Nationalrats (PNR) mit der Unabhängigkeitserklärung schlucken mussten: die Anerkennung der Resolution 181 der Generalversammlung der Vereinten Nationen von 1947, »die Palästina in zwei Staaten, einen arabischen und einen jüdischen, teilte«. Die Palästinenser hatten den UN-Teilungsplan immer als völkerrechtswidrig abgelehnt - unter anderem weil er ihr Selbstbestimmungsrecht verletzte, indem er einen jüdischen Staat in Gebieten vorsah, die damals noch eine arabische Bevölkerungsmehrheit hatten. Doch weder mit politischen Argumenten noch mit Gewalt hatten sie oder die mit ihnen verbündeten arabischen Staaten die Teilung und in deren Gefolge Flucht und Vertreibung verhindern können.

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