Die 19. Generalversammlung der Vereinten Nationen ist zugleich die erste, die sich nunmehr fünf Kernwaffenmächten gegenübersieht. Von neuem und mit größerer Eindringlichkeit als bisher ist sie vor die Aufgabe gestellt, einen Versuch, vielleicht den letzten noch aussichtsreichen, zu unternehmen, die weitere Ausbreitung der Kernwaffen in der Welt zu verhindern. Die indische Delegation bei den Vereinten Nationen hat beantragt, die Behandlung dieser Frage auf die Tagesordnung der Generalversammlung zu setzen.
Seit der chinesischen Atomexplosion vom 16. Oktober 1964 in der Wüste Sinkiang ist den Völkern der Erde die Gefahr augenfällig geworden, die in der weiteren Verbreitung dieser Vernichtungswaffe liegt. Die bange Frage, welcher Staat der nächste sein wird, über dessen Gebiet die Unheil kündende Rauchwolke eines Atompilzes aufsteigen wird, beschäftigt heute nicht nur die Regierenden, sondern auch die breiten Bevölkerungsschichten in Ost und West, in Afrika, Amerika und Asien.