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Agrarentwicklung durch den Bauern, nicht ›für‹ ihn Ansätze und Perspektiven einer konzeptionellen Neubesinnung

Mit den periodisch auftretenden Hungerkatastrophen und dem anhaltenden Zustrom in die bereits überfüllten Großstädte sind zwei Erscheinungen zum Merkmal der Dritten Welt geworden, die noch zu Beginn der siebziger Jahre von den Entwicklungsexperten im einen Fall als eine Folge unvorhersehbarer Trockenperioden und im anderen gar als eine notwendige Voraussetzung der Industrialisierung angesehen wurden. Inzwischen haben aber die Unterernährung und die mit der Landflucht verbundene menschliche Not eine Dimension erreicht, bei der man weder auf von unserem Handeln unabhängige Witterungsverhältnisse noch auf die im Verlaufe der Strukturanpassung ›unvermeidlich‹ zu erbringenden Opfer verweisen kann. Immerhin haben die hohen Nahrungsmitteleinfuhren und die mit dem Verstädterungsgrad steigende Importquote den wirtschaftspolitischen Handlungsspielraum selbst in denjenigen Ländern mehr und mehr eingeengt, deren Bruttosozialprodukt noch stattliche Zuwachsraten aufweist. Da also auch langfristig die Voraussetzungen für ein sich selbst erhaltendes Wachstum kaum gegeben sind, wird dem bislang den Industrialisierungsanstrengungen untergeordneten Agrarbereich in der neueren entwicklungspolitischen Diskussion - gerade auch im Bereich der Vereinten Nationen - eine zentrale Bedeutung beigemessen.

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