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Abstieg vom Erdgipfel Fünf Jahre nach Rio: 19. UN-Sondergeneralversammlung mit ernüchternder Bilanz

Ohne politische Fortschritte schloß Ende Juni in New York die 19. Sondertagung der Generalversammlung der Vereinten Nationen. Fünf Jahre nach dem spektakulären ›Erdgipfel‹ von Rio de Janeiro -der ›Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung‹ ( UNCED) - sollten am Sitz der Weltorganisation die zur Beendigung der armuts- wie der zivilisationsbedingten Umweltzerstörung unternommenen Schritte evaluiert und die Verpflichtung auf die Grundsätze und Ziele der UNCED erneuert werden. Insbesondere sollte Auskunft über die Verwirklichung des mehrere Hundert Seiten umfassenden Aktionsprogramms von Rio - der Agenda 212 - gegeben werden. Dies drückte sich auch in der offiziellen Bezeichnung der Zusammenkunft aus: ›Sondertagung zur allgemeinen Überprüfung und Beurteilung der Umsetzung der Agenda 21‹. Doch die Staatenvertreter, unter ihnen 42 Staats- und Regierungschefs, 44 Umweltminister und 21 andere Minister, konnten sich nicht auf wirksame Maßnahmen einigen, um die weltweiten ökologischen und sozialen Krisentendenzen umzukehren. Von der »neuen globalen Partnerschaft für eine nachhaltige Entwicklung«, die fünf Jahre zuvor in Rio beschworen worden war, war in der Woche vom 23. bis 28. Juni in New York nichts mehr zu spüren.

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